Italien 2021 – InsNetz.org https://insnetz.org Reisenotizen Mon, 16 Aug 2021 12:43:22 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.3 https://insnetz.org/wp-content/uploads/2020/06/favicon.ico Italien 2021 – InsNetz.org https://insnetz.org 32 32 Finale: Zen und die Kunst, eine Zeltausrüstung zu verpacken https://insnetz.org/2021/08/zen-und-die-kunst-eine-zeltausruestung-zu-verpacken/ Sat, 14 Aug 2021 21:57:29 +0000 https://insnetz.org/?p=786 Campen kann man auf verschiedene Arten: Wohnmobile, Wohnwagen, Hauszelte, Dachzelte und so weiter. Kühlboxen, Hängematten, Kochzelte, Liegen, Sonnenschirme – es gibt keine Grenze nach oben. Die Grenze nach unten ist der nackte Mensch – das ist allerdings selbst auf Reisen in den immer wärmer werdenden Süden in unserer Zeit nicht mehr zulässig und akzeptabel.

Es gilt also eine angemessene Ausstattung zu finden die so klein wie nur möglich für das geeignet ist, was man tun will. Wir haben sie so definiert:

1 kleines Zelt (3 Leichtmetallstangen, 2 kleine Apsiden als Augang = Vaude Campo Grande 3-4P)
1 Luftmatraze mit Laken, zwei Kissen, zwei Schlafsäcke als Decken
1 Klapptisch, 2 Klappstühle
1 Alu-Küchenkiste mit Geschirr, Besteck und Lebensmitteln
1 zweiflammiger Gaskocher und 3 Edelstahlkochtöpfe
1 Abwaschschüssel, Geschirrtücher, Leine, Klammern, Rei in der Tube
1 Reisetasche pro Homo Sapiens,
9 kg Trockenfutter, Schlafteppich, Schüsseln, Leine pro Caniformia
1 Kiste Bücher und noch Kleinigkeiten: Lampe, Werkzeug, Klappspaten, Klopapier etc.

Dazu ein Auto, das klein genug ist, um eine italinische Bergstraße zu befahren, schnell genug um auch mal Strecke zu machen, bequem genug, um 10 Stunden Fahrt zu überstehen und groß genug um einem mittelgroßen Hund ein angemessenes Abteil zu bieten – kurz gesagt, ein BMW 318i Touring.

Das alles ist aber nur äußerer Umstand – was wirklich zählt ist die Einstellung, die Herangehensweise – vielleicht Achtsamkeit. Wen es interessiert, der lese das Buch von Pirsig „Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten“ (… ja der Beitragstitel ist eine Reverenz ) aus den 70igern, das wiederum Herrigels „Zen in der Kunst des Bogenschießens“ referenziert: Der optimale Zeitpunkt zum Lösen der Bogensehne zum Abschießen des Pfeils …

… bei uns wird er immer wieder auf’s Neue gefunden. Nina und ich sind ein Super Team. Wir ergänzen uns perfekt! Ohne viele Worte, auf jeden Fall ohne lange Diskussionen oder Anweisungen weiß jeder, was zu tun ist, denkt und optimiert. Es ist einfach befriedigend nein beglückend, wie alles ineinandergreift. Ein kompletter Zeltabbau mit Verpacken im Auto dauert 30 Minuten – die Reihenfolge des Einpackens und die Plätze, wo die Küchenkiste, die Reisetaschen, die Stühle und der Tisch hinkommen sind erprobt und bekannt, jedoch ohne Dogma – sukkzessive wird dieses oder jenes verändert und verbessert. Alles hat seinen Sinn. Die Küchenkiste steht so, dass ein 2. Frühstück während der Fahrt kein Problem ist. Ein Picknick mit Tisch und Stühlen an einem romantischen schattigen Platz? Natürlich kein Problem – weil vorgedacht.

Für mich ist es jedenfalls immer wieder eine super Erfahrung mit Nina zusammen eine Zeltausrüstung zu verpacken … und gemeinsam, natürlich auch mit Lana, zu verreisen.


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Intermezzo: Parma = Parmesan + Partisan https://insnetz.org/2021/08/intermezzo-parma-parmesan-partisan/ Fri, 13 Aug 2021 14:44:18 +0000 https://insnetz.org/?p=752 Aus Parma kommt nicht nur ein ganz anständiger Schinken sondern natürlich der einzigartige Parmesan oder Italienisch ‚Parmegiano Reggiano‘. Ein Hartkäse, der nicht nur Spaghetti zu einem Gericht macht, sondern sich auf Salat genauso gut macht wie auf einem Auflauf. Es lässt sich eine Menge darüber sagen, das meiste steht schon hier : https://de.m.wikipedia.org/wiki/Parmesan

Wir haben in ein kleinen Geschäft Parmesan gekauft und uns über die aufgedruckten Ziffern gewundert. Der Verkäufer erklärte uns die Altersklassen: 12, 24, 36 und so fort. Es handelt sich einfach um die Monate, die der Käse gereift ist. 48 wird als ’stravecchione‘ bezeichnet (auf Deutsch etwa abgelagert oder auch uralt). Wikipedia sagt: „72 Monate gereifter Parmigiano Reggiano ‚extra stravecchione‘ gelangt nur äußerst selten in den Handel, da nur sehr wenige Erzeuger ihren Käse sechs Jahre reifen lassen.“ In unserem kleinen Laden gab es aber als ältesten 101!

Gennari

Es war eine Freude und ein Genuss in diesem Laden einzukaufen, was natürlich an dem Angebot vor allem aber auch an ihm lag:

Der Hoheprister dieses Tempels

Und was alles Leckeres in diesem Tresen auslag: gegrilltes Gemüse, und leckere kleine Gaumenschmeichler, die gesammte Pallete dessen was auf eine gute italienische Antipasto-Platte gehört – die verschiedenen Schinken, Salami, natürlich verschiedene Parmesan und Peccorino. Auf den Regalen Pasta in jeder Form, Wein, Öl, selbstgemachte Liköre, Essig, Fertiggerichte, passierte Tomaten usw. und so fort. Ein Feinkostladen, wie er im Buche steht, in dem man gerne auch mehr Zeit verbringen kann und lernen, was in italienisch-englisch-Gebärdensprache gut erklärt wird. Leider wartete draußen – gesittet wie immer – Lana und der Terminplan: Abendessen im Park!

Parmesan – da ist es nicht weit zu Partisan: in Parma steht zentral im Grünanlagengürtel vor dem Pilotta-Palast, ein Denkmal, das dem italienischen Partisan gegen den Nazi/Faschismus gewidmet ist. Außerdem gibt es Plätze und Straßen mit Partisanen Gedenktafeln.

Monumento al partigiano

Das macht doch irgendwie neugierig, wie kommt es, dass in Parma zentral so ein martialisches Denkmal aufgestellt wurde? Besonders in Parma stattgefundene Heldentaten konnte ich nicht finden, eine Interpretation nach etwas Recherche: Es scheint, wie häufiger, dass Bürgermeister und Provinz Governeur von Parma sich selbst ein (etwas verherrlichendes) Denkmal setzen wollten. Beide waren aktive Partisanen und als in den 50ern die Partisanen Verbände die Aufstellung eines Denkmals beschlossen …

Das von Guglielmo Lusignoli – einem künstler aus Parma – entworfene und von Marino Mazzacurati gegossene Denkmal wurde von einer Jury unter mehreren Entwürfen ausgewählt und erhielt sogar in den 60ern einen nationalen Skulpturen Preis. Nun ja …ich finde, es würde auch gut nach Peking oder Moskau passen, oder?

Unabhängig von diesem Denkmal ist es natürlich eine bewundernswerte und höchst eherenhafte Sache, sich als Partisan gegen die nationalsozialistische Besetzung ab 1943 gewehrt zu haben. Es gibt ein besonderes und bekanntes Lied, ich finde es viel berührender als das Denkmal:

Bella Ciao

Hier der Text auf Deutsch:

Eines Morgens erwachte ich
(An diesem Morgen bin ich aufgestanden)
O Schöne, tschau, Schöne, tschau, Schöne, tschau, tschau, tschau!
Eines Morgens erwachte ich
und fand den Eindringling vor.

O Partisan, bring mich fort
O Schöne, tschau, Schöne, tschau, Schöne, tschau, tschau, tschau!
O Partisan, bring mich fort
Denn ich fühle, dass ich bald sterben werde

Und falls ich als Partisan sterbe
(Und falls ich in den Bergen sterbe)
O Schöne, tschau, Schöne, tschau, Schöne, tschau, tschau, tschau!
Und falls ich als Partisan sterbe
(Und falls ich in den Bergen sterbe)
Dann musst du mich begraben

Begrabe mich dort oben auf dem Berge
(Und du musst mich begraben)
O Schöne, tschau, Schöne, tschau, Schöne, tschau, tschau, tschau!
Begrabe mich dort oben auf dem Berge
(Und du musst mich begraben)
Unter dem Schatten einer schönen Blume

Und die Leute, die daran vorbeigehen
(Und alle jene, die daran vorbeigehen)
O Schöne, tschau, Schöne, tschau, Schöne, tschau, tschau, tschau!
Und die Leute, die daran vorbeigehen
(Und alle jene, die daran vorbeigehen)
Werden mir sagen: „Welch schöne Blume!“
(Und sie werden dann sagen: „Welch schöne Blume!“)

Dies ist die Blume des Partisanen
(Und dies ist die Blume des Partisanen)
O Schöne, tschau, Schöne, tschau, Schöne, tschau, tschau, tschau!
Dies ist die Blume des Partisanen
(Und dies ist die Blume des Partisanen)
Der für die Freiheit starb

https://de.wikipedia.org/wiki/Bella_ciao

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11.08. Parma https://insnetz.org/2021/08/11-08-parma/ Thu, 12 Aug 2021 14:56:27 +0000 https://insnetz.org/?p=713 Am 10.08. fuhren wir nach Parma.

In Parma wohnen wir im Starhotel du Parc. Es liegt am Rand der Altstadt und wir orientieren uns erst einmal räumlich (wo genau sind wir?) und inhaltlich (was wollen wir machen und sehen?).

Das Geburtshaus Toscaninis (Museum), das gleich um die Ecke liegt, hat leider Sommerpause und ist geschlossen.

Das Hotel liegt an einem Park, durch den man direkt in die Altstadt gelangt.

Im Park haben die Carabinieri ihren standesgemäßen Sitz

Und schon sind wir am Palazzo della Pilotta. Er ist der unvollendet gebliebene Sitz der Familie Farnese. Wir wollen uns die Bibliothek ansehen, aber es gibt nur Tickets für den gesamten Komplex. Aufgrund der Hygieneregeln muss man den Palast auf vorgegebenem Weg durchqueren.

Die Bibliothek Palatina

Als nächstes war ich auf Gemälde oder Skulpturen vorbereitet. Irgendwas, was wir im Vorbeischlendern ansehen würden. Es kam anders. Wir standen plötzlich in einem Theater, „einem der schönsten Beispiele früher Bühnenkunst“.

Hier sieht man, wie das Theater in das Gebäude eingefügt wurde.
Der Publikumsbereich von unten

Das Theater wurde aus Anlass einer Brautwerbung in den Pilotta-Komplex gebaut. Ranuccio Farnese wollte seinen ältesten Sohn mit einer Medici- Prinzessin verkuppeln. 1618 wurde das Theater fertiggestellt. Die Einweihung fand jedoch nicht statt, da Cosimo de Medici (Vater der Medici- Prinzessin) seine Parmareise aus gesundheitlichen Gründen absagte. Es wurde tatsächlich erst 10 Jahre später eingeweiht und insgesamt nur 9 mal als Veranstaltungsort genutzt. Schade.

Weiter ging es durch die Galleria Nationale. Dies sind wir selektiv vorgegangen.

Episoden aus dem Leben des heiligen Petrus

Ich wollte mich mal hinsetzen und die einzig freie Sitzgelegenheit war vor diesem Bild, Episoden aus dem Leben des heiligen Petrus. Da habe ich mal gegoogelt. Petrus war vor seiner Heiligsprechung vor allem als Inquisitor tätig. Das hat ihm nicht nur Freunde beschert. Einem Mordanschlag ist er dann auch erlegen, was ihm immerhin die posthume Heiligsprechung eingebracht hat. Um diesen Umstand auch bildlich darzustellen, wird er üblicherweise mit einem Beil im Kopf dargestellt (großes Bild in der Mitte und unten, 3. v.r.).

Alexander der Große fragt Diogenes, der in einer Tonne wohnt, ob er ihm einen Wunsch erfüllen könne. Kann er. Diogenes bittet ihn, aus der Sonne zu gehen.

„Was für eine fies gemalte Taufszene“, dachte ich. Ist es aber nicht. Hier wird die Geschichte mit der Achillesferse dargestellt.

Dann mussten wir uns mal wieder um unseren Hund kümmern, der die ganze Zeit hier gewartet hatte.

Nach einer kurzen Mittagspause wollten wir die Camera del Correggio besuchen, aber dort wurde gebaut. Correggio bemalte auch noch Kuppelfresken in der Chiesa San Giovanni Evangelista. Aber auch hier ist seit November 2020 wegen Corona geschlossen.
Aber was noch viel schlimmer ist: Die Gelateria K2 ist aus unbekanntem Grund geschossen.

Diese Gelateria und der Dom waren die Hauptgründe für unseren Aufenthalt in Parma. Für K2 haben wir zum Glück eine ebenbürtige Alternative gefunden. Und der Dom war offen :).

Unsere Italienreise geht leider langsam zuende. Ein paar Mitbringsel dürfen natürlich nicht fehlen. Dazu verweise auf das Intermezzo „Parma, Parmesan, Partisan“.

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Intermezzo: Autostrada und ihre Benutzer https://insnetz.org/2021/08/intermezzo-autostrada-und-ihre-benutzer/ Thu, 12 Aug 2021 08:04:36 +0000 https://insnetz.org/?p=711 Das die italienische Autobahn grundsätzlich Gebühren kostet, ist ja bekannt (Ausnahme: im Süden sind sie kostenfrei). An den Auffahrten sind die aufwändigen Mautstellen – früher boten sie einer ganzen Mannschaft von KassierInnen Beschäftigung und Einkommen. Sie thronten in kleinen Häuschen neben der Straße , nahmen das Geld durch ein Fenster entgegen, gaben Wechselgeld heraus und öffneten schließlich die Schranke.

Die Häuschen sind auch heute noch da, aber man steht nun vor einer wohnungstürgroßen Automaten Tafel, die irgendwie mit ihren vielfarbig blinkenden Lichtern, mechanische Klappen, Geräuschen, Beschriftungen und Stimmen (der Automat ist übrigens weiblich und Italienerin) an einen herbstlichen Rummelplatz erinnert.

Zunächst muss der ankommende Autofahrer richtg manövrieren, nah ran und nicht zu weit nach vorne.

Beliebter Anfängerfehler: zuviel Abstand zur Tafel!

Dann den Schlitz zum Einzug des Biglieto finden (Hilfestellung für Ungeübte: ganz links, unter dem – im günstigsten Fall – grün blinkenden Dreieck, dass darauf zeigt.) Dann wird auf einem der vielen Displays die zu bezahlende Summe angezeigt und von der automatischen Italienerin angesagt. Es beginnen weitere Lampen und Hinweispfeile zu leuchten und zu blinken ( wer vor 40 Jahren schon mal Flipper gespielt hat und jemals die magische Punktzahl erreicht hat, kennt diesen Anblick). Jetzt heißt es für den Neuling Ruhe bewahren, denn es ist eigentlich ganz einfach: es öffnet sich – aufwändig illuminiert – die Klappe für Münzeinwurf, der Einschubschlitz für Geldscheine wird aktiviert und ein separater kleiner Bereich zum Bezahlen mit einer EC oder Kreditkarte mit Tastatur zum Erfassen der PIN weist auf sich selbst durch blinkende Lampen hin. Jetzt gilt es! Höchste Konzentration und schnelle Reaktion sind gefragt – ansonsten mahnt die automatische Italienerin: „Introdure spagethi!“ oder so ähnlich. Also den vom Beifahrer vorbereiteten Geldschein einschieben (im Falle einer Ablehnung mehrfach wiederholen) und nach erfolgreichem Einzug sofort die Wechselgeldklappe finden – eigentlich kein Problem – wäre man nicht von den blinkenden Lampen abgelenkt, Münzen sind leicht durch lautes Klappern zu orten. Die Scheinausgabe ist rechts daneben, etwas versteckt. Hat man alles richtig gemacht, wird man mit einem freundlichen „Ariverderci“ entlassen und die Schranke öffnet sich.

Den anderen Fall will ich hier gar nicht beschreiben und überlasse es der Phantasie des geneigten Lesers, was passiert, wenn zum Beispiel ein abgelehnter und wieder ausgespuckter 50€ Geldschein zu Boden fällt. Die Autotür kann man nicht öffnen ( siehe oben). Vorwärts geht nicht – Schranke! Rückwärts ebenfalls nicht – 10cm zum ersten Auto einer Autoschlange, deren Fahrer alle gereizt und genervt darauf warten, das sie endlich an der Reihe sind …

Stau auf der Autostrada ist selten, natürlich Rom oder Mailand mal ausgenommen. Letztens hatten wir ein seltsames Erlebnis. Zunächst überholten uns ein paar offizielle Blaulichtfahrzeuge. Eins davon setzte sich dann, wie das berühmte ‚Follow Me‘ Fahrzeug auf der Flughafenrollbahn, ein paar Autos vor uns im Schritttempo an die Spitze und verhinderte Überholversuche schneidiger junger Italiener durch entsprechende Manöver. Ein paar Minuten später sagte uns Google Maps automatisch und ungefragt den Grund: Gegenstände auf der Fahrbahn. Es ging noch eine zeitlang so weiter, dann verschwand der blinkende Offizielle, die Fahrbahn war wohl inzwischen geräumt.

Geschwindigkeitsbegrenzungen an Baustellen werden trotz vieler Blitzer häufig ignoriert. Wer schon mal einen europäischen Strafzettel zugestellt bekam, weiß aber, wie teuer das werden kann. Italienische LKW Fahrer sind da jedoch besonders penetrant. Folgende Situation: Baustelle, 50km Geschwindigkeitsbegrenzung, ich fahre 80, LKW nähert sich mit ca 100 km. Es ertönt eine nebelhornartige Hupe, die jedem grösseren Containerfrachtschiff gut zu Gesicht gestanden hätte. Zum Zeichen, das ich verstanden habe, lasse ich meine piepsige PKW Hupe erschallen. Lkw rückt bis auf 1 m an meine hintere Stoßstange. Ich strecke meine Hand aus dem Seitenfenster, zeige mit einer international üblichen Geste meine Meinung dazu an. Dauernebelhorn, aufgeblendete Scheinwerfer – endlich überhohlt er, nicht ohne dabei neben uns etwas auf meine Spur herüber zu ziehen. Vom Beifahrersitz laute Verwünschungen (… merkwürdiger Weise an mich gerichtet) – man erwartet von mir panische Ausweichmanöver oder Vollbremsungen… Nichts dergleichen – ich weiß ja, das ist alles nur Primatengehabe, und bei den streitenden Affen im Zoo passiert ja auch nichts. Nur verstehe ich nicht, warum Nina als Fazit statt „So ein halbkrimineller Idiot“ oder ähnlich „Du musst immer Recht behalten“ zieht. Ich hab doch gar nichts gemacht …

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09.08. Manopello https://insnetz.org/2021/08/09-08-manopello/ Thu, 12 Aug 2021 07:02:34 +0000 https://insnetz.org/?p=701 Unser Wallfahrtshotel liegt in Cappuccini, einem Ortsteil des kleinen Städtchens Manopello. Nach einem schnellen italienischen Frühstück im Hotel machten wir uns zu Fuß auf den Weg dorthin. Auf der Karte sind es ca. 3 km. Nicht abgebildet sind die Höhenmeter, die man auf dieser Strecke überwinden muss.

Der Weg von Manopello zur Wallfahrtskirche ist als Kreuzweg mit 13 Stationen gestaltet. Bergauf, versteht sich.

Station 9, Jesus fällt zum dritten Mal hin.
Station 12

Auf Bild 13 sieht man die Kreuzabnahme.

Unser Hotel
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09.08. Wallfahrt https://insnetz.org/2021/08/09-08-wallfahrt/ Tue, 10 Aug 2021 16:02:24 +0000 https://insnetz.org/?p=683 Einen weiteren Mückenabend konnten wir uns nicht vorstellen, also zogen wir weiter in Richtung Norden. Camping Borghetti hatte gute Beurteilungen. Beurteilungskriterien sind jedoch sehr subjektiv. Man kann davon ausgehen, dass nördlich des Gargano im August alles voll ist. Dies haben jedenfalls mehrere Stichproben ergeben. Die Campingplätze sind dicht besiedelt und der Strand ist vor lauter Sonnenschirmen nicht zu sehen. Nichts für uns. So fuhren wir ins Inland, wo es nur vereinzelt Campingplätze gibt. Einen solchen vereinzelten Platz in den Abruzzen fuhren wir über kurvenreiche Straßen und schöne Landschaften an. Er war klein und bot keinen Schatten. Unentschlossen blieben wir an der Rezeption stehen. Nachdem dort auch nach längerer Zeit niemand erschien, fuhren wir ab.
Es war relativ spät und wir hatten keinen Plan, wo wir die Nacht verbringen sollten. Dies war so ein Moment, in dem man sich entweder genervt streitet oder abwartet, was nun spannendes passiert. Wir blieben gelassen und Wolfram googelte ein Hotel in der Nähe. Mitten im Nichts. Was sollte das sein? Wahrscheinlich geschlossen.
Das Gegenteil war der Fall. Das Hotel war gut besucht und mit Glück bekamen wir noch ein Zimmer. Nun sitzen wir hier im Hotel „Casa del Pellegrino“, direkt neben der Chiesa Santurio del Volto Santo di Manopello, einem Wallfahrtsort. Gerade ist eine katholische Gruppe aus Lörrach hier. Der Busfahrer und seine Frau, die gestern frei hatten, während die Gläubigen den ganzen Tag beteten u.ä., sind sehr nett. 1000km sind sie am Sonntag hergefahren und Mittwoch geht es wieder zurück. Wahnsinn.
In der Kirche befindet sich ein Leintuch, auf dem das Antlitz des Herrn zu sehen ist. Erst kürzlich hat ein Dozent der Stadt Bari wissenschaftlich nachgewiesen, dass in dem Gewebe keine Farbreste zu finden sind. Trotzdem ist das Antlitz bei bestimmten Lichtverhältnissen zu erkennen. Dies kann man in verschiedenen Sprachen auf Infotafeln nachlesen. Wenn das keine Reise (von 2x1000km) wert ist ……

Außer der Kirche, der Reliquie, einem großen Parkplatz, dem Hotel und ungefähr 5 kleinen Wohnhäusern befindet sich in diesem kleinen Ort „Cappuccini“ noch die Villa Pardi. In dieser schönen Villa mit stilvoller Einrichtung befindet sich das gleichnamige Restaurant. Dort kann man in tollem Ambiente hervorragend speisen. Nach einer ausführlichen Dusche und einem Apperitif im Hotel taten wir dies auch und beschlossen, unseren Aufenthalt um einen Tag zu verlängern.

Eingang Villa Pardi
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08.08. Matera https://insnetz.org/2021/08/08-08-matera/ Tue, 10 Aug 2021 15:01:06 +0000 https://insnetz.org/?p=575 In der Nacht richtete sich eine vierköpfige Familie gleich neben uns, eigentlich auf unserem Platz, ein. Für uns waren nur kurze Schlafphasen drin. Als wir morgens aus unserem Zelt kamen, bot sich uns eine erstaunliche Kulisse. Wir sahen neben uns zwei weiter Zelte, viele Taschen, mehrere große Rollkoffer, einen Kühlschrank im Standardmaß, ein mobiles Aircondition-Gerät, Akkustaubsauger, Tisch und Stühle, eine Sammlung von Plastik-Spielgeräten usw. Alles war arrangiert auf einer Großen Kunststoffplane, die deren Revier markierte. Eine reviereigene Beleuchtung war offensichtlich auch noch nachts installiert worden. Wir verließen den Campingplatz Pythagoras ohne großes Bedauern und fuhren nach Matera, wo wir gegen Mittag ankamen.

Jesus kam nur bis Eboli, aber nicht bis nach Matera. Hier lebten die Menschen bis Mitte des 20. Jahrhunderts in erbärmlichen, ärmlichen Verhältnissen. Dies stellte Carlo Levi fest, der in den 30er Jahren in die Basilikata verbannt wurde und entsetzt war, dass Menschen wie Tiere und nicht wie Christen lebten. Nach der Verfilmung seines Buches „Jesus kam nur bis Eboli“ wurde Matera als „Schande Italiens“ bezeichnet. Die „Sassi“, Erdhöhlen, in denen Menschen und Tiere zusammen lebten, kann man heute noch besichtigen. Die Höhle, die wir besichtigten, wurde noch bis 1956 bewohnt. Heute sieht sie recht kuschelig aus, mit Möbeln und Küchenzeile. Es fehlen jedoch die ehemaligen Bewohner: Ca. 10 Menschen, davon 6 Kinder, ein Maultier und ein Schwein, unzählige Fliegen etc., alles zusammen auf ca. 25 qm, ohne sanitäre Anlagen. Dazu die entsprechenden Gerüche. So kuschelig wie heute war es wohl nicht.

Ein Bett und dieser kleine Tisch mussten für alle ausreichen. Alle aßen aus einer Schüssel.

2019 war Matera Kulturhauptstadt Europas. Die Altstadt ist groß, liegt an verschiedenen Hängen, in einem Bereich trichterförmig. Vieles wurde renoviert, aber ohne an den Fassaden optisch Wesentliches zu verändern. Das sieht toll aus. Man streift durch die schmalen Straßen und hat immer wieder unerwartet tolle Stadtansichten. Die Anzahl der Touristen hält sich in Grenzen, wahrscheinlich weil die Stadt im Landesinneren liegt und man vergeblich nach einem kühlen Luftzug sucht.

Nach Kaffee und Gelato zogen wir weiter nach Manfredonia auf den Gargano. Camping Lido Salpi Manfredonia war so schön wie beschrieben, direkt am Meer, sauber und nicht voll. Hier wollten wir bis zur Rückreise ca. 3 Nächte bleiben.
Dann wurde es dunkel. Im Internet hatten wir schon vom erhöhten Mückenaufkommen gelesen. Wir sind da ja nicht so empfindlich, aber die Mückendicht war dann doch so hoch, dass wir im Innenbereich des Restaurants Pizza aßen und dann sofort ins Zelt gingen.

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Intermezzo: Camping https://insnetz.org/2021/08/intermezzo-camper/ Mon, 09 Aug 2021 17:38:28 +0000 https://insnetz.org/?p=571 Demut im psychologischen Sinn heißt ja wohl kognitiv zu akzeptieren, das nicht alles den eigenen Vorstellungen entsprechen muss. Demut ist also gerade auf Reisen erstrebenswert – jedenfalls wenn man so reist wie wir. Mit unserem Zelt und den grob geplanten Urlaubszielen sind wir flexibel und der Zufall spielt eine gewichtige Rolle. Wir buchen nicht im Voraus und schlagen unser Zelt häufig an Orten auf, die wir so nicht im Voraus gewählt hätten. Das hat seine anstrengenden aber – vor allem – auch seine überraschend guten Seiten. Und bei den nicht so guten Seiten kann man sich dann in Demut üben; im Folgenden ein paar Beispiele für Beides:

Dauer Camper: Campingplatz Pythagoras

95% der Plätze sind von Dauercampern belegt, die sich rund um ihren Wohnwagen ein kleines Reich, ihr kleines Reich errichtet haben. Vor dem Wohnwagen (sofern noch vorhanden und nicht durch eine Art Wochenendhaus ersetzt) eine befestigte, häufig auch geflieste Terrasse, an der Seite ein Küchenzelt, Über allem Planen oder Netze zum Schutz vor herabfallenden Eukalyptusblättern und drum herum ein kleiner Gartenzaun. Auf der Terrasse steht ein Campingtisch für 10 bis 20 Personen. Und natürlich ein großer Flachbildfernseher – er läuft 24/7 aber keiner guckt (außer den einzigen Ausländern auf dem Platz, die wenigstens ein bisschen Olympische Spiele über den Zaun hinweg sehen wollen..) Beleuchtung: Fußballstadion Flutlicht oder leicht kitschige Lichterketten etc..

Tagsüber moderates Treiben, alles ruhig und freundlich. Wie häufig so auch hier hilfsbereite, auskunftsfreudige, grüßende Italiener. Selbst Teenager auf dem Fahrrad schenken mir ein freundliches “ Salve “ bei Blickkontakt, während ich vor dem Zelt sitze und Kaffee trinke. Soweit angenehm und unaufdringlich.

Der nächtliche Lautstärkepegel ist allerdings ähnlich wie auf Ulysses/Paestum – nur ohne Motorräder und Feuerwerk in der Nähe. Erzählen, Lachen usw. bis ca. 3:30 Uhr morgens. Hunde werden auf dem gewohnten Weg Gassi geführt, haarscharf an unserem Zelt vorbei – nur dass da Lana sitzt, die keinen potentiell feindlichen Hund auf ihrem Territorium mag … Samstagabend ist dann richtig was los (Wochenende halt…), halbstündige Stromausfälle der überlasteten E-Installation werden mit einem belustigt-genervten kollektiven Aufstöhnen quittiert.

Die Kleinfamilie: Villaggio Camping La Ginestra Club

Italienische Kleinfamilien oder Paare in den ca 15 Bungalows, von denen alle belegt sind. Man sieht und hört sie nicht – abends nur ca 3 Familien im guten Restaurant mit täglich wechselndem Angebot (u.A. leckerer Schwertfisch). Hier haben wir nicht ein einziges Mal selbst gekocht. Sehr freundliches zurückhaltendes Schwesternpaar managed die ganze Anlage. Die Camping-Area ist nicht genutzt, wir sind die Einzigen – haben auch unsere private Toiletten/Dusch- Kombi, nicht neu aber sauber. Strand ist ebenfalls leer, ab und zu ein Ehepaar am Strand, das dann auch noch seine Freude über die mit uns badende Lana zum Ausruck bringt. Alles sehr angenehm. Und das ionische Meer mit seinem klaren blauen Wasser – ein Traum!

Kurz vor dem eigenen Ferienhaus: Tourist Village Calenella

Wunderbar komfortabel unter schattigen hohen Pinien – auch hier sind wir die einzigen mit Zelt. Wer hier mit (Groß-)Familie Urlaub macht hat es schon zu etwas gebracht: die SUV-Dichte ist hoch unter den Bungalowbewohnern, die anderen Urlauber haben Wohnmobile, einige wenige vom Typ „Rolling Stones Bandtourbus“, die meisten aber mittelgroße, komfortable Dinger mit Motorroller Garage im Heck. Hier bleibt man unter sich, grüßt, wenn es sich nicht vermeiden lässt, höflich. Die Teenager (immer eine ergiebige Quelle für Beobachtungen zum Sozialverhalten) wirken entweder affektiert und extrovertiert oder sportlich und sympathisch zurückhaltend.

Shuttelbus zum Meer, Tennisplätze, Bar, Supermarkt, Obstverkauf und Ähnliches, alles unaufdringlich und eher lässig aber gut in Schuss, das Personal ist freundlich und hilfsbereit. Einziges Manko – schlechter Handyempfang und langsames Internet (für das sich die Dame an der Rezeption entschuldigt …)

Deutsche – Hipster: Camping Lido Salpi Manfredonia

Ich verstehe es nicht wirklich, aber es ist Tatsache: auf diesem Campingplatz sind neben vielen Italienern einige Deutsche (natürlich mit Wohnmobil) anzutreffen, aber eben keine vom Typ Nachbar oder Normalo sondern folgende 3 Kategorien:

1. VW Bus – Camper: schlank, gepflegte Vollbärte, kurze Pferdeschwänze oder gepflegter Stoppelschnitt, eher dezent tätowiert.

2. Normale Wohnmobil – Camper: sportliche Menschen mit Kind, Sie: langes glattes Haar, Er: Kurzhaarschnitt mit lässig abgetragenem, ausgefranstem Strohhut Modell Cuba, Arme + Oberkörper aufwändig tätowiert.

3. Feuerwehrroter Spezial LKW – Camper: ( nicht etwa ausgediente Feuerwehr, sondern: Doppelkabine, 20 Tonner, spezialangefertigter Wohncontainer auf der Ladefläche, vorne ein großes Schild „Namaste“ in der Breite der Kabine; alles super in Schuss…Typ mehrjährige, mehrfache Weltumrundung mit Durchqueren der Danakil Wüste, des indonesischen Dschungels, der sibirischen Taiga mit Abstecher zum Nordpol und mehrmonatigem Aufenthalt in indischen Ashrams)

Sie langes Haar, Kleinkind stilgerecht aufgehängt vor der Brust, langer Thrombosestrumpf, einseitig getragen. Er Rastalocken schulterlang, aber in weiß! Ein bisschen wie Gandalf, der Zauberer aus „Herr der Ringe“.

Der Campingplatz hat 1a neue sanitäre Anlagen (Niveau: Einfamilienhaus in gehobener Ausstattung) hat aber auch ein für uns entscheidendes, gewaltiges Problem: Abends unheimlich viele Mücken, tagsüber unheimlich viele Fliegen. Alle Wohnmobilvorzelte sind mit Gaze eingehüllt und es wird Chemie verbrannt. Zusätzlich wird hier Mückenschutz aufgetragen wie andernorts Sonnenmilch. Typisch adriatischer Sandstand, ungemütliches Restaurant – keine Ahnung warum man sich hier längere Zeit aufhalten sollte.

Aus der Zeit gefallen: Villaggio Camping La Ginestra Club

Schon das Begrüßungskomitee ist einzigartig: an mit blühenden Oleanderbüschen dicht gesäumter Straße stehen hinter dem Directione-Gebäude 3 Stühle am Staßenrand, besetzt mit 3 ItalienerInnen, sie repräsentieren kummuliert vielleicht so irgendwo zwischen 210 und 300 Jahren Lebenszeit. Er sitzt regungslos mit dem strengen Blick längst begonnener Demenz in seinem Stuhl, die beiden Damen, korpulent und freundlich, erwidern unsere Begrüßung lächelnd und winkend. Dieser Platz ist dem legendären Shangri La nicht unähnlich – ein idealer Ort der Ruhe und der Kontemplation, ein Platz, der auch etwas von einem in Vergessenheit geratenem Schloß hat: Wuchernde Vegetation, gerade noch funktionierende Ausstattung, die Camping Area ist seit Jahren verlassen bzw. fast leer: ein Wohnwagen mit sehr netten Italienern und ein Paar aus Jena mit unserem Reisekonzept (BMW und kleines Zelt) für eine Nacht – die kennen sich aus und sind nicht aus Zufall hier. Ein herrlicher, leerer Strand mit mit ein paar bereitgestellten Sonnenschirmen und Stühlen und einem spektakulären Sonnenuntergang.

Eine Bar mit kaltem Bier, ein TipTop Schwimmbecken mit 25m Bahnen und Bungalows sind auch vorhanden, stören aber das merkwürdig aus der Zeit gefallene kontemplative Daseinsgefühl nicht. Hier könnte man statt Tagen auch Wochen oder Monate mit dem Betrachten der untergehenden Sonne und mit jeweils einer neuen Flasche Primitivo zubringen.

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07.08. Rossano https://insnetz.org/2021/08/07-08-rossano/ Sat, 07 Aug 2021 13:02:06 +0000 https://insnetz.org/?p=518 Rossano ist kleiner, alter Ort im kalabrischen Silas Gebirge. Berühmtheit hat er weder durch seine schöne, nicht überfüllte Altstadt, noch durch sein gebührenfreies 1a-Parkhaus.

sondern durch ein hanschriftlich auf Pergament (aus Ziegenhaut) geschriebenes Markus Evangelium, vermutlich aus dem 5./6. Jahrhundert, besonders kunstvoll und mit kostbaren Farben illustriert: Codex Purpureus Rossanensis.

Es gibt (wie immer) verschiedene Hypothesen über die Herkunft – vorherrschend ist die Auffassung das der Codex im byzantinischen Antiochia entstanden ist und mit Mönchen, die vor arabischen oder innerbyzantinischen Säuberungsaktionen nach Kalabrien flohen, hierher gebracht wurde. Sie lebten hier, teilweise als Eremiten in Höhlen. Jedenfalls wurde das Evangelium solange genutzt, bis die orthodoxe durch die lateinische Lithurgie abgelöst wurde. Das ganze Dokument geriet in Vergessenheit, bis zwei deutsche Wissenschaftler im 19.Jahrhundert es wissenschaftlich dokumentierten und es damit einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht wurde.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Codex_purpureus_Rossanensis

Ausgestellt ist der Codex in einem sehr stilvollen Diözesen Museum aus den 50igern aber mit aktueller Technologie.

Ein ‚Ecce Homo‘

Noch ein paar Stadbilder:

Dann gibt es noch eine schöne normannische Basilika + ehemaligem Kloster auf einer Anhöhe mit einem atemberaubenden Ausblick – da schaltet mein Gehirn automatisch in den kontemplativen Modus:

Und der eigentliche Grund warum Nina unbedingt Rossano besuchen wollte:

Lakritz!

Das Beste unter all dem Schnickschnack sind natürlich die antiken Metall-Dosen, die in Neuauflage wieder produziert werden.

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06.08. Crotone https://insnetz.org/2021/08/06-08-crotone/ Fri, 06 Aug 2021 12:31:57 +0000 https://insnetz.org/?p=499 Natürlich wieder eine griechische Gründung … nach griechischer Mythologie. Wikipedia spricht von Besiedelung seit der Eisenzeit. Seis drum: Am Grab des Helden Kroton entstand die gleichnamige florierende Stadt als Teil der Magna Graecia. Pythagoras war um 530 hier und nervte wohl die Einwohner mit seinen moralischen und ethischen Ansprüchen, so wie heute manche Mathe-Schüler. Jedenfalls erlangte die Stadt eine gewisse Berühmtheit, nicht nur durch den olympischen Ringerstar Milos ( nach Dumont Reisehandbuch 2021: Im Wald von Wölfen aufgezogen, 6 Olympische Spiele gewonnen, starb als Feldherr bei der Eroberung der Stadt Sybaris) sondern auch durch eine berühmte medizinische Schule, aus der einige erfolgreiche Ärzte jener Zeit hervor gingen. So um 280 holte Rom dann im Pyrrhischen Krieg die Stadt ins Römische Reich. (Im Verlauf dieses Krieges wurde der Pyrrhussieg zum geflügelten Wort. Der arme König Pyrrhus hatte letztlich keine Chance gegen die junge Republik)

Wir bewundern am Hafen bei Eis und Cafe jedenfalls wieder die wunderbare blaue Farbe des ionischen Meeres. In der Antike verlor der Hafen an Bedeutunng, ist heute angeblich der wichtigste Fischereihafen des ionischen Meeres. Wir spazieren noch ein wenig durch die Altstadt, wie üblich enge Gassen, Treppen, Kurven. Gut nur zu Fuß oder mit Motorroller – höchstens noch mit der Urversion des Fiat 500 zu durchqueren.

Ganz passend, dass wir dann nach einer weiteren Stunde Fahrt auf einem Platz mit dem Namen ‚Pythagoras‘ landen. Plan: 2 Nächte – morgen Besichtigung Rosano – Ninas Reisrhöhepunkt: Lakritz Musem!

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