Autor: Wolfram

  • 27./28. Die Fähre

    27./28. Die Fähre

    Es erscheint mir so, als ob alle Raucher, die es noch gibt, sich auf der Fähre von Ancona nach Patras versammelt haben. Und viele Hundebesitzer, Hunde müssen nicht mehr im Käfig gehalten werden und spazieren an Deck.


    Mittag und Abendbrot sind dank vorherigen Einkaufs bei Gennari hervorragend: Salami, Peccorino, Parmesan, schwarze Oliven, Tomaten, Pfirsich und zum Abend eine Flasche Rotwein.

    Parmesan vom Feinsten

    Die Bar auf Deck 10 hat geöffnet (Selfservice und Restaurant ist geschlossen) der Barmann in meinem Alter, also eigentlich Rentner, ist ziemlich überordert: paninis verbrennen im Waffeleisen, meine beiden Cafes laufen erstmal über usw..

    Wir sitzen am Heck der Fähre – super Ausblick! Etwas störend sind die Schweröl Rückstände aus dem Schornstein, die aich auf Stühlen und Reling niederschlagen und hässliche kleine schwarze Flecken auf der Kleidung hinterlassen.

    Wir haben nummerierte Pullmann Sessel (ein ein gebräuchlicher Euphemismus für einen schmalen Plastiksessel dessen Lehne sich verstellen lässt)gemietet, die Deckspassagen-Leute haben sofort ihre Liegen für die Nacht besetzt.

    Vor dem Schlafen müssen wir noch unsere Sitze von „Zwischennutzern“ zurückerhalten dann eine etwas unruhige Nacht und jetzt, so gegen 9:00, sind wir an Igouminitsa vorbei und denken an ein kleines Frühstück.

  • 25. und 26.07. Karlsruhe und Parma

    25. und 26.07. Karlsruhe und Parma

    Auftakt war ein abendliches Treffen mit Constantin im Wolfsbräu in Karlsruhe.

    Catedrale die Parma
    Kuppel
    cafe, aqua naturale, cola zero nach dem Besuch
    der Catedrale di Parma
    Gennaris Parmesan
  • Kyklopen und Titanen

    Kyklopen und Titanen

    Kyklopen und Titanen erwarten uns ja wohl nicht, sondern freundliche Griechen, blaues Meer, Oliven, Bifteki und Ouzo.

    Katharina wollte eigentlich schon letztes Jahr nach Griechenland … jetzt aber! Die Vorbereitung hat sie vertrauensvoll mir überlassen, bis zuletzt waren andere wichtige Dinge auf ihrer ToDo-Liste, z.b Homepage Artikel schreiben, Fußball Golf mit Kollegen usw.. Auch unser schon lange geplanter Urlaubsstart rückte immer weiter nach hinten, ein furchtbar wichtiger 30 minütiger Chorauftritt drängte sich dazwischen. „Um 17:00 Uhr, danach können wir dann sofort starten.“ Allerdings war der Bogen schließlich überspannt, als Katharina ihren Chorgenossen auch noch versprach, nach dem Auftritt das Klavier mit unserem Auto wieder weg zu transportieren. Das wurde dann doch anders organisiert.

    Gestern haben wir Lana im Urlaubsquartier abgeliefert, sie wird uns das erste Mal nicht auf unseren Camping Urlaub begleiten. Ihr Alter, die Hitze im Auto, Käfig auf der Fähre sind die Argumente. Das Schwimmen im Meer würde sie vermissen – zum Glück weiß sie nichts davon und freut sich stattdessen auf eine abwechslungsreiche Zeit in Bad Nauheim-Steinfurt.

    Heute vormittag haben wir gemeinsam das Auto gepackt – nicht so optimal wie sonst, wir haben ja jetzt Platz im Lana-Abteil. Dann noch ein bischen Garten und Haus aufräumen, das war’s – die Checklisten sind abgehackt, Hotels in Karlsruhe und Parma gebucht, Fähre ebenso – es kann losgehen!

  • Finale: Zen und die Kunst, eine Zeltausrüstung zu verpacken

    Finale: Zen und die Kunst, eine Zeltausrüstung zu verpacken

    Campen kann man auf verschiedene Arten: Wohnmobile, Wohnwagen, Hauszelte, Dachzelte und so weiter. Kühlboxen, Hängematten, Kochzelte, Liegen, Sonnenschirme – es gibt keine Grenze nach oben. Die Grenze nach unten ist der nackte Mensch – das ist allerdings selbst auf Reisen in den immer wärmer werdenden Süden in unserer Zeit nicht mehr zulässig und akzeptabel.

    Es gilt also eine angemessene Ausstattung zu finden die so klein wie nur möglich für das geeignet ist, was man tun will. Wir haben sie so definiert:

    1 kleines Zelt (3 Leichtmetallstangen, 2 kleine Apsiden als Augang = Vaude Campo Grande 3-4P)
    1 Luftmatraze mit Laken, zwei Kissen, zwei Schlafsäcke als Decken
    1 Klapptisch, 2 Klappstühle
    1 Alu-Küchenkiste mit Geschirr, Besteck und Lebensmitteln
    1 zweiflammiger Gaskocher und 3 Edelstahlkochtöpfe
    1 Abwaschschüssel, Geschirrtücher, Leine, Klammern, Rei in der Tube
    1 Reisetasche pro Homo Sapiens,
    9 kg Trockenfutter, Schlafteppich, Schüsseln, Leine pro Caniformia
    1 Kiste Bücher und noch Kleinigkeiten: Lampe, Werkzeug, Klappspaten, Klopapier etc.

    Dazu ein Auto, das klein genug ist, um eine italinische Bergstraße zu befahren, schnell genug um auch mal Strecke zu machen, bequem genug, um 10 Stunden Fahrt zu überstehen und groß genug um einem mittelgroßen Hund ein angemessenes Abteil zu bieten – kurz gesagt, ein BMW 318i Touring.

    Das alles ist aber nur äußerer Umstand – was wirklich zählt ist die Einstellung, die Herangehensweise – vielleicht Achtsamkeit. Wen es interessiert, der lese das Buch von Pirsig „Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten“ (… ja der Beitragstitel ist eine Reverenz ) aus den 70igern, das wiederum Herrigels „Zen in der Kunst des Bogenschießens“ referenziert: Der optimale Zeitpunkt zum Lösen der Bogensehne zum Abschießen des Pfeils …

    … bei uns wird er immer wieder auf’s Neue gefunden. Nina und ich sind ein Super Team. Wir ergänzen uns perfekt! Ohne viele Worte, auf jeden Fall ohne lange Diskussionen oder Anweisungen weiß jeder, was zu tun ist, denkt und optimiert. Es ist einfach befriedigend nein beglückend, wie alles ineinandergreift. Ein kompletter Zeltabbau mit Verpacken im Auto dauert 30 Minuten – die Reihenfolge des Einpackens und die Plätze, wo die Küchenkiste, die Reisetaschen, die Stühle und der Tisch hinkommen sind erprobt und bekannt, jedoch ohne Dogma – sukkzessive wird dieses oder jenes verändert und verbessert. Alles hat seinen Sinn. Die Küchenkiste steht so, dass ein 2. Frühstück während der Fahrt kein Problem ist. Ein Picknick mit Tisch und Stühlen an einem romantischen schattigen Platz? Natürlich kein Problem – weil vorgedacht.

    Für mich ist es jedenfalls immer wieder eine super Erfahrung mit Nina zusammen eine Zeltausrüstung zu verpacken … und gemeinsam, natürlich auch mit Lana, zu verreisen.