Am 10.08. fuhren wir nach Parma.
In Parma wohnen wir im Starhotel du Parc. Es liegt am Rand der Altstadt und wir orientieren uns erst einmal räumlich (wo genau sind wir?) und inhaltlich (was wollen wir machen und sehen?).
Das Geburtshaus Toscaninis (Museum), das gleich um die Ecke liegt, hat leider Sommerpause und ist geschlossen.
Das Hotel liegt an einem Park, durch den man direkt in die Altstadt gelangt.
Und schon sind wir am Palazzo della Pilotta. Er ist der unvollendet gebliebene Sitz der Familie Farnese. Wir wollen uns die Bibliothek ansehen, aber es gibt nur Tickets für den gesamten Komplex. Aufgrund der Hygieneregeln muss man den Palast auf vorgegebenem Weg durchqueren.
Als nächstes war ich auf Gemälde oder Skulpturen vorbereitet. Irgendwas, was wir im Vorbeischlendern ansehen würden. Es kam anders. Wir standen plötzlich in einem Theater, „einem der schönsten Beispiele früher Bühnenkunst“.
Das Theater wurde aus Anlass einer Brautwerbung in den Pilotta-Komplex gebaut. Ranuccio Farnese wollte seinen ältesten Sohn mit einer Medici- Prinzessin verkuppeln. 1618 wurde das Theater fertiggestellt. Die Einweihung fand jedoch nicht statt, da Cosimo de Medici (Vater der Medici- Prinzessin) seine Parmareise aus gesundheitlichen Gründen absagte. Es wurde tatsächlich erst 10 Jahre später eingeweiht und insgesamt nur 9 mal als Veranstaltungsort genutzt. Schade.
Weiter ging es durch die Galleria Nationale. Dies sind wir selektiv vorgegangen.
Ich wollte mich mal hinsetzen und die einzig freie Sitzgelegenheit war vor diesem Bild, Episoden aus dem Leben des heiligen Petrus. Da habe ich mal gegoogelt. Petrus war vor seiner Heiligsprechung vor allem als Inquisitor tätig. Das hat ihm nicht nur Freunde beschert. Einem Mordanschlag ist er dann auch erlegen, was ihm immerhin die posthume Heiligsprechung eingebracht hat. Um diesen Umstand auch bildlich darzustellen, wird er üblicherweise mit einem Beil im Kopf dargestellt (großes Bild in der Mitte und unten, 3. v.r.).
Alexander der Große fragt Diogenes, der in einer Tonne wohnt, ob er ihm einen Wunsch erfüllen könne. Kann er. Diogenes bittet ihn, aus der Sonne zu gehen.
„Was für eine fies gemalte Taufszene“, dachte ich. Ist es aber nicht. Hier wird die Geschichte mit der Achillesferse dargestellt.
Dann mussten wir uns mal wieder um unseren Hund kümmern, der die ganze Zeit hier gewartet hatte.
Nach einer kurzen Mittagspause wollten wir die Camera del Correggio besuchen, aber dort wurde gebaut. Correggio bemalte auch noch Kuppelfresken in der Chiesa San Giovanni Evangelista. Aber auch hier ist seit November 2020 wegen Corona geschlossen.
Aber was noch viel schlimmer ist: Die Gelateria K2 ist aus unbekanntem Grund geschossen.
Diese Gelateria und der Dom waren die Hauptgründe für unseren Aufenthalt in Parma. Für K2 haben wir zum Glück eine ebenbürtige Alternative gefunden. Und der Dom war offen :).
Unsere Italienreise geht leider langsam zuende. Ein paar Mitbringsel dürfen natürlich nicht fehlen. Dazu verweise auf das Intermezzo „Parma, Parmesan, Partisan“.