Rossano ist kleiner, alter Ort im kalabrischen Silas Gebirge. Berühmtheit hat er weder durch seine schöne, nicht überfüllte Altstadt, noch durch sein gebührenfreies 1a-Parkhaus.
sondern durch ein hanschriftlich auf Pergament (aus Ziegenhaut) geschriebenes Markus Evangelium, vermutlich aus dem 5./6. Jahrhundert, besonders kunstvoll und mit kostbaren Farben illustriert: Codex Purpureus Rossanensis.
Es gibt (wie immer) verschiedene Hypothesen über die Herkunft – vorherrschend ist die Auffassung das der Codex im byzantinischen Antiochia entstanden ist und mit Mönchen, die vor arabischen oder innerbyzantinischen Säuberungsaktionen nach Kalabrien flohen, hierher gebracht wurde. Sie lebten hier, teilweise als Eremiten in Höhlen. Jedenfalls wurde das Evangelium solange genutzt, bis die orthodoxe durch die lateinische Lithurgie abgelöst wurde. Das ganze Dokument geriet in Vergessenheit, bis zwei deutsche Wissenschaftler im 19.Jahrhundert es wissenschaftlich dokumentierten und es damit einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht wurde.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Codex_purpureus_Rossanensis
Ausgestellt ist der Codex in einem sehr stilvollen Diözesen Museum aus den 50igern aber mit aktueller Technologie.
Noch ein paar Stadbilder:
Dann gibt es noch eine schöne normannische Basilika + ehemaligem Kloster auf einer Anhöhe mit einem atemberaubenden Ausblick – da schaltet mein Gehirn automatisch in den kontemplativen Modus:
Und der eigentliche Grund warum Nina unbedingt Rossano besuchen wollte:
Lakritz!
Das Beste unter all dem Schnickschnack sind natürlich die antiken Metall-Dosen, die in Neuauflage wieder produziert werden.